LOOK! Von Bologna nach Hamburg

LOOK! – Hinsehen musste man in der beeindruckenden gleichnamigen Ausstellung, dem Herzstücks des deutschen Gastlandauftritts auf der Bologna Children’s Book Fair, die in den letzten Wochen in der Fabrik der Künste zu sehen war. Das Kinderbuchhaus war als Kooperationspartner der Fabrik der Künste mit drei Veranstaltungen dabei und machte das genaue Hinsehen und Hinhören zum Thema: bei der Mappen-Begutachtung mit LektorInnen der Verlage Aladin, Carlsen und Oetinger, aber auch bei den Diskussionen zu der Zusammenarbeit von IllustratorInnen und Verlagen sowie zu der Frage „Was machen digitale Möglichkeiten mit der Handschrift des Künstlers?“.
Zur Mappen-Begutachtung kamen mehr als 30 Mappenträger. Dementsprechend geduldig mussten sie sein bis sie ihre Mappe vorstellen durften. Aber auch, weil sich Lektoren und Künstler mehr Zeit nehmen konnten als z.B. in Bologna. Bewundernswert die VerlagslektorInnen – Nina Horn vom Aladin Verlag, Lena Kleine Bornhorst von der Oetinger Verlagsgruppe, Frank Kühne vom Carlsen Verlag und später am Abend auch Klaus Humann – wie sie auch nach vier Stunden immer noch bereitwillig Rückmeldung zu den verschiedensten Illustrationensstilen gaben.
Noch am selben Abend an die Begutachtungen anschließend fand die Publikumsdiskussion mit den Verlegern Klaus Humann und Frank Kühne statt. Das für manche vielleicht überraschendem Ergebnis: die Verleger wünschen sich eine intensive Kooperation mit den Hochschulen, den Ausbildungsinstitutionen, schon während des Studiums, um junge Menschen auf den Markt und seine Gesetze, vielmehr aber auch auf die Regeln eines mit Bildern erzählten Buches vorzubereiten. Über allem die dringliche Bitte: Erzählt Geschichten mit euren Bildern. Ihr seid die Illustratoren und Illustratorinnen, die Geschichte zählt.
Die letzte Programmpunkt in der darauffolgenden Woche bot schließlich drei eindrucksvolle Einblicke in die Werkstätten von außergewöhnlich guten und auch erfolgreichen IllustratorInnen: Stefanie Harjes, Katja Kamm und Jonas Lauströer. Am Ende, trotz markanter Slogans wie „Digital ist das neue Bio“, die Erkenntnis: auch in der digitalen Welt spielt der Zufall eine große Rolle, Fehler dürfen nicht nur gemacht werden, sondern sind zuweilen geradezu verantwortlich für Bildfindung und Innovation. Auch in der digitalen Welt, in der scheinbar jeder Fehler unsichtbar gemacht werden kann gilt: wenn die Bildidee und die Zeichnung nicht gut sind, dann kann auch das beste Zeichenprogramm nicht helfen.
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle auch an Herrn Werner und sein gesamtes Team der Fabrik der Künste. Vor der eindrucksvollen Kulisse der Bologna-Exponate fanden sich zu allen durch die Kinderbuchhaus-Programmleiterin Dr. Dagmar Gausmann moderierten Veranstaltungen engagierte und neugierige Hörer und Diskutanten. Alle waren sich einig, dass die Themen mit denen das Kinderbuchhaus in der Fabrik der Künste vertreten sein durfte, Fortsetzungen herausfordern. Demnächst dann im Kinderbuchhaus?

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