Ich will keinen Krieg! Shady aus Damaskus
Werkstattlesung mit Marie-Thérèse Schins

Marie-Thérèse Schins - Shady aus DamaskusIch will keinen Krieg! Dieser Titel von Marie-Thérèse Schins’ aktuellem Buch spricht allen Menschen aus dem Herzen. Er bringt auf den Punkt, was man fühlt, wenn man Nachrichten schaut, mit der eigenen Familie oder Menschen aus Kriegsgebieten spricht, und auch wenn man sich fragt, wohin dies alles führen wird. Menschen wollen keinen Krieg. Darüber waren sich auch alle Kinder in der Werkstattlesung von Marie-Thérèse Schins zu eben diesem Buch einig. Aber wussten sie auch, was Krieg und Flucht bedeutet?
Marie-Thérèse Schins nahm die 42 Schüler und Schülerinnen der Schule Bahrenfelder Straße mit auf eine Reise ins für uns immer noch so ferne Syrien. Gemeinsam mit Abdullah und Yazan, zwei jungen Syrern, die seit einigen Monaten in Hamburg leben, las die Autorin aus ihrem Buch. Es erzählt die Geschichte von Shady aus Damaskus, der vom Krieg aus seinem Alltag, seiner Heimat gerissen wird, sich von Freunden, seinem bisherigen Leben und der gewohnten Umgebung im Dunkel der Nacht heimlich verabschieden muss und mit seinen Eltern in den Libanon flüchtet.

Marie-Thérèse Schins - Shady aus DamaskusNatürlich hatten die Schüler und Schülerinnen viele Fragen. Für einen Überraschungsmoment sorgte aber vor allem eine Schülerin, die während des Gesprächs spontan als Übersetzerin einsprang und die Sprachbarriere zwischen den Kindern und den jungen Männern beinahe verschwinden ließ. Fotos, Gerüche und Kleidungsstücke aus Syrien und dem Libanon, die Marie-Thérèse Schins mitbrachte, holten die Schüler und Schülerinnen ganz nah an die Erzählung heran und machte die Länder, deren Bewohner und Kultur greifbar. Vor allem aber das Foto zweier Backgammonspieler ließ die Kinder vorher ungeahnte Gemeinsamkeiten erkennen.

Die Vielschichtigkeit täglicher Berichte und Bilder aus Syrien lässt sich auf diese Weise vielleicht besser begreifen. Diskussions- und Redebedarf gab es bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen in jedem Fall. Wegen der hohen Nachfrage fand die Werkstatt noch zwei weitere Male statt.

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