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Foto: Markus Abele

Antje von Stemm

Kurzbeschreibung deiner Person
Hallo, ich bin Antje von Stemm. Als Illustratorin, Autorin und Papieringenieurin gestalte ich sehr unterschiedliche Projekte: Pop-up-Bücher, Wimmelbücher, Sachbücher, Adventskalender und ganz, ganz viel zum Selberbasteln – ich bin sozusagen Expertin für kreative Bastelbücher und Bastelbögen.
Zu meinen Büchern drehe ich oft kurze Videos und Tutorials, die bei der Sendung mit der Maus oder auf YouTube zu sehen sind.
Meine Bücher sind bei CARLSEN, Haupt, Gerstenberg, Beltz und Gelberg, Rowohlt und bei DUDEN erschienen. Einige davon wurden mit Preisen ausgezeichnet, z.B. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem LUCHS. Für Lehrer*innen, Bibliothekar*innen und Erzieher*innen biete ich Seminare und Weiterbildungen an. Außerdem veranstalte ich sehr gern Workshops für Kinder und Erwachsene in Schulen, Bibliotheken, auf Festivals und in Museen – zum Beispiel hier im Kinderbuchhaus!

Was ist deine Superpower?
Ich bin gut darin, Leute zu inspirieren, also dazu zu bringen, auf ganz eigene Ideen zu kommen.
Außerdem kann ich fast alles an fast alles kleben: Ich bin Meisterin des Profi-Pfuschs und habe einen schwarzen Gürtel in der Disziplin Heißklebepistole.

Deine Buchheld*in aus der Kindheit?
Bis wir als Familie die Bücherhallen entdeckt haben, hatten wir nicht so viele Kinderbücher bei uns zuhause – das meiste waren olle, uninteressante Schinken, die schon meine Eltern und wahrscheinlich sogar meine Omas und Opas gelesen hatten. So wie „Pucki“, sämtliche Bände von Karl May oder „Hanni und Nanni“. Aber ein Buch im Regal fand ich richtig toll: „Die Höhlenkinder im heimlichen Grund“ von A.T. Sonnleitner. Die Heldin Eva war eine Waisin, die bei Ihrer armen Oma in den Bergen aufwuchs. Dazu kam dann noch Peter, ebenfalls ein Findelkind. Und als die Oma irgendwann der Hexerei verdächtigt wird, werden die Kinder in eine Höhle in einem geheimen Tal verfrachtet und müssen dort dann jahrelang ganz allein zurechtkommen. Alles war ganz genau beschrieben und sogar gezeichnet, so dass ich mir jahrelang einbildete, genauso überlebensfähig in der Wildnis zu sein, falls mich so ein Schicksalsschlag auch ereilen würde.
Das fand ich sehr beruhigend und richtig toll!

Über welchen Ort in Hamburg (oder der Welt) würdest du gerne schreiben oder zeichnen?
Hm, schwierige Frage für mich! Vielleicht, weil bei meinen Büchern die genauen Orte gar keine so große Bedeutung haben. Die meisten meiner Bücher könnten überall und irgendwo spielen.

Welche Farbe oder welches Material wärest du gern und warum?
Eigentlich bin ich mit meiner Erscheinungsform als Mensch gerade ganz zufrieden. Aber wenn ich mich in etwas anderes verwandeln müsste, dann würde ich wahrscheinlich die Farbe Türkis wählen: Dann wäre ich das Meer bei gutem Wetter, dann könnte ich in Freibädern den Menschen von unten beim Schwimmen zusehen und ich wäre das Sofa in meinem eigenen Wohnzimmer.

Was ist für dich das Besondere am Kinderbuchhaus?
Das Kinderbuchhaus ist für mich ein toller, niedrigschwelliger Ort, um Kindern die Eingangstür in die Welt der Bücher zu öffnen. Kindergruppen können durch die Nähe zum Altonaer Bahnhof aus dem ganzen Stadtgebiet sehr einfach anreisen und unkompliziert an Führungen durch die Ausstellungen, Lesungen und Werkstätten teilnehmen. Durch die Werkstatt- und Weiterbildungsangebote ist es aber nicht nur ein Ort, der das Lesen und die Vermittlung fördert, sondern auch ein Ort, der die Künstler*innen, die die Bücher gestalten, fördert!
Ich finde es richtig schön, dass es dieses Kinderbuchhaus ganz real als Ort gibt, dass es nicht nur als Plattform im digitalen Raum existiert. Dass wir uns alle dort ganz real begegnen können.