Das mobile Kinder-Buch-Haus

Als Kooperation des Kinderbuchhauses mit dem Carlsen Verlag und der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas startete im Herbst 2015 das Projekt „Mobiles Kinderbuchhaus“ als eine Art Outreach-Projekt. Je zwei Bücherhäuschen – gebaut und geschenkt von der Werkhaus Design + Produktion GmbH – werden alle vier Wochen in einer der über 180 Elbkitas in Hamburg aufgebaut und mit wunderbaren von uns ausgewählten Kinderbüchern verschiedener Verlage gefüllt – darunter u. a. Carlsen, Aladin, NordSüd und Oetinger.
Eine neue Höhle lädt zum Einkuscheln und Schmökern ein und zieht die Aufmerksamkeit auf sich und die Bücher. Die Kinder, die Erzieher*innen und auch die Eltern bekommen während dieser vier Wochen die Möglichkeit, in ihrer Kita neue Bücher zu entdecken; und mit ihnen den Spaß am Blättern, Schauen, Erzählen und Zuhören. Und natürlich wünschen wir uns, alle begeisterten Leser auch bald im „großen“ Kinderbuchhaus im Altonaer Museum begrüßen zu können.

Für uns als kulturelle Institution ist diese Aktion ein wunderbarer Weg, um auf das Kinderbuchhaus aufmerksam zu machen. Durch Gespräche in den Kitas versuchen wir zum einen mehr über das Leseverhalten der Kitakinder herauszufinden. Wir fragen z. B.: Welches Buch wird mehr und welches weniger gern angeschaut? Wie hat den Erzieher*innen unsere Bücherauswahl gefallen? Zum anderen sind wir ständig daran interessiert, das Programm des Kinderbuchhauses im Altonaer Museum zu erweitern und zu verbessern. Auch danach fragen wir das geschulte Personal der Hamburger Elbkitas, um weiterhin bestens auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können, und sind dankbar für jede neue Idee.

Matze Döbele

Der Bücherhausalltag sieht dann meist so aus:
Häufig kommt unser Kollege Matze Döbele erstmal gar nicht dazu, die Häuschen in Ruhe aufzubauen. Überall lauern neugierige Kinder, die alles stehen und liegen lassen, um sich am liebsten sofort auf die Häuschen zu stürzen. Als erstes hört er oft Kommentare wie: „Das Buch kenn ich, das find ich toll.“ Oder: „Können wir das jetzt lesen?“ Das Interesse der Kinder scheint ungebremst. Da haben es die Erzieher*innen oft sehr schwer, die Rasselbanden wieder einzufangen. Ein kleines bisschen ruhiger und gemütlicher geht es dann nach ca. einer Woche weiter. Denn manche Kitas wünschen sich ergänzend einen Lesevormittag, an dem es ausreichend Zeit zum gemeinsamen Betrachten, Erzählen und Fantasieren gibt. Werden die Häuschen nach vier Wochen wieder abgeholt, sind die Rückmeldungen der Kitas durchweg positiv. Die Häuschen werden von Kindern, Eltern und Erzieher*innen sehr gut angenommen und bereiten allen Beteiligten viel Freude. Wenn Matze Döbele ein Häuschen abbaut, fragen viele Kinder „Warum nimmst du unser Bücherhaus mit?“
Die Enttäuschung währt zum Glück nicht lange, denn natürlich lautet die Antwort: „Damit auch andere Kinder etwas davon haben.“ Über 80 Elbkitas hatten bisher ein Häuschen zu Gast. Die Reise ist also noch nicht zu Ende.

Mittlerweile haben auch schon einige Kitas und auch einige Kinder mit ihren Eltern den Weg ins große Kinderbuchhaus gefunden. Darüber freuen wir uns natürlich besonders!

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.