Bestens organisiert, fantasievoll ausgesucht, humorvoll und kompetent organisiert vom Seiteneinsteiger-Team – Nina Kuhn, Stefanie Ericke-Keidtel, Tisa Pawils und Linda Burkhardt – erlebte Hamburg, was es heißt, wenn die bunte Vielfalt an Kinder- und Jugendliteratur in Schulen, Institutionen, verrückten und traditionellen Leseorten zur Entfaltung kommen darf. Es war ein dicker Wälzer bunter Blätter, in den die Seiteneinsteiger einluden einzusteigen. Festivalstimmung auch bei uns im Kinderbuchhaus im Altonaer Museum. Wir danken dem supersympathischen und superkompetenten Team vom Seiteneinsteiger e.V., dass wir mit eurer Hilfe wieder einmal so superwunderbare Künstler, Autoren und Illustratoren zu Gast haben konnten.
Hier folgen – eigentlich viel zu kurze – Berichte, verfasst von quasi rasenden Seiteneinsteigerreporterinnen, den Frauen vom Team Kinderbuchhaus. Super wurde nämlich auch gleich unser erster Termin im Festival.
Ganz schön super fanden es auch die fünf Schulklassen, die am Dienstag bei uns zu Besuch waren, um sich vom Autor Thomas Krüger aus seinem zweiten Band der Reihe „Die drei Superbrillen“ vorlesen zu lassen. Der Galionsfigurensaal des Altonaer Museums war rappelvoll, als es mit Kiste, Chip und Nudel auf zu neuen A
benteuern ging. Es galt, den gestohlenen Thermopartikulator wieder zurückzuerobern, um so zu verhindern, dass Gletscher und Polkappen geschmolzen werden und die Welt untergeht! Die Schülerbande fieberte mit den drei Superbrillen mit und strengte sich ganz besonders an, als es darum ging, einen der begehrten Coolatoren zu gewinnen, eine die Erwachsenen hypnotisierende Brille, die Thomas Krüger noch während seiner Lesung verloste.
Ein ganz großer Vorlesespaß, das war es! Wir sind gespannt auf weitere Geschichten mit Kiste, Chip und Nudel.
Am Mittwoch hat es im Rahmen des Kinderbuchhauses im Altonaer Museum eine spannende Buchvorstellung gegeben. Jan von Holleben gab Einblick in sein neuestes Buch „Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?“. Neben diesem mehr als zeitgemäßen Thema illustrierte Jan von Holleben eindrucksvoll, wie wunderbar vielfältig Illustrationskunst ist. Ganz konträr zur gleichzeitig im Kinderbuchhaus zu sehenden Ausstellung von Torben Kuhlmanns Bilderwelten, in der fein skizziert und aquarelliert wird, nimmt von Holleben noch nicht einmal einen Bleistift in die Hand, um seine Bücher zu bebildern. Seine Bilder entstehen durch arrangierte Fotografien. Das besondere daran: Die Protagonisten sind Kinder, die nicht nur Staffage sind, sondern selber an den Bildideen mitarbeiten, bevor alles durch die Kamera von Hollebens zu einem einzigartigen Stillleben gerinnt und auf diese Weise zu einem vielfältigste Themen erhellenden Bild wird. Es ist außerdem großartiger Spaß, wenn das alles im Laufe einer Lesung nicht nur berichtet, sondern nachgespielt werden kann durch die anwesenden Schüler, die sich ganz sicher noch nie zuvor selbst als Fee oder Superman erleben durften. Wir empfanden von Hollebens Performance als sehr spannend und aufregend für die Kinder und gleichfalls als künstlerisch anspruchsvolle Form, mit der Bilder für Kinderbücher gemeinsam mit Kindern geschaffen werden können.
Spannend wurde es auch am Donnerstag bei der Buchpremiere von Stefanie Taschinski. Die Autorin stellte ihr noch nicht einmal fertig gedrucktes Buch „Caspar und der Meister des Vergessens“ vor und wurde dabei von Caspar höchstpersönlich unterstützt. Caspar kam als Marionette der wunderschön zeitgemäßen Art, um Stefanie Taschinski zur Seite zu stehen (oder zu hängen?). Gespannt hörten die Kinder der aufregenden Geschichte zu und wollten später unbedingt wissen, wie es nun mit Caspar und seiner Welt weitergeht …
„10 kleine Burggespenster gingen auf die Reise“ und landeten bei uns im Kinderbuchhaus! Es wurde gelesen, gereimt und vor allem gedruckt. Die Leipziger Illustratorin Susanne Göhlich las aus ihrem neuen Bilderbuch „10 kleine Burggespenster gingen auf die Reise“ und stellte im Anschluss, gemeinsam mit einer begeisterten zweiten Klasse der Louise Schroeder Schule, wirklich gespenstisch gute Bilder her. In Tiefdruck-Technik – auf zurecht geschnittenen Dämmplatten, in die mit hartem Bleistift gezeichnet werden konnte, um danach durch die Druckerwalze zu laufen – entstanden nicht nur mehr als zehn Gespenster, sondern auch Raketen, Blumen und was den emsigen Kindern sonst noch einfiel. Stolz ausgestattet mit ihren Werken spukten sie schließlich davon. Vielen Dank, Susanne Göhlich!
Ein Forschernachmittag im ganzen Haus. Das war der Plan für den Samstag. Unter der Anleitung des Netzwerks Kleine Forscher Hamburg konnte das Kinderbuchhaus gemeinsam mit den Seiteneinsteigern und dem Altonaer Museum Werkstätten zu den Themen Licht, Luft und Wasser anbieten. Natürlich waren wir sehr gespannt. Es kamen Taschen und geheimnisvolle Kisten an. Luftballons tauchten auf und ein fröhliches Treiben setzte ein. Nach einer kurzen gemeinsamen Begrüßung zogen die kleinen Forscher mit ihren Werkstattleitern los. Die großen Forscher – also Eltern und Großeltern – blieben noch kurz unter sich, um sich dazu auszutauschen, wie man den freien Forschergeist der Kinder am besten unterstützen kann.
Dann hieß es im wahrsten Sinne des Wortes: Ran an die Pipette! Die Werkstätten haben uns allen viel Spaß gemacht. Das Staunen der Kinder steckte an. Ein Luftballon im heißen und kalten Wasser, der sich aufpustet oder zusammensackt. Farben, die es zu entdecken galt. Gewichte im Wasser… Das Forschen kann so interessant sein. Einfach toll. Im Anschluss konnte noch in Büchern geschmökert werden – bei Kaffee und Kuchen.
Eine wirklich rappelvolle Woche. Das hat Spaß gemacht, wir sind zwar nun ein ganz klein wenig groggy, freuen uns aber schon jetzt auf das 13. Lesefest Seiteneinsteiger 2017!
