Heute war Hannes bei uns. Naja, eigentlich war es Delio, Delio Malär, der im Galionsfigurensaal den Hannes gegeben hat. Delio ist Schauspieler und Musiker und war heute Hannes, der große Bruder von Tammi und der Erzähler der Geschichte von dem Vogeljungen, den wir später als Salim kennen lernen sollten.
Hannes ist ein sehr guter Geschichtenerzähler. Tammi bittet ihn immer wieder etwas zu erzählen und so konnten wir heute alle zusammen gebannt Hannes/Delio lauschen, der uns mitgenommen hat in die Buschstraße, in der Tammi und Hannes leben und in der der Spielplatz zu finden ist, auf dem sie Salim zum ersten Mal begegnen.
Salims Geschichte hat Uticha Marmon sich ausgedacht und aufgeschrieben. Sie hat uns wirklich ein spannendes und bewegendes Abenteuer geschildert, ein Abenteuer, in dem es um Salim geht, einen Jungen aus Syrien, der allein ist und alles verloren zu haben scheint.
In dem Buch geht es darum, zu verstehen, was ihn zum Vogeljungen gemacht hat, zu verstehen, wer er ist. Salims bewegende Geschichte ist nicht einfach. Hinzu kommen Sprachprobleme und Angst. Doch die Kinder um Hannes und Tammi helfen dabei, langsam Gedanken zu fassen und Worte zu finden, für das was zurzeit unser aller Alltag durchdringt – das sind die vielen Menschen, die hier ankommen und bei uns Sicherheit suchen. Ihren Weg und das, was sie alles erlebt haben, ist schwer zu verstehen. Die Geschichten dieser Menschen könnten so wie die von Salim sein.
Gerade darum hilft es – so wie Hannes uns erklärt – bei unserem „Vorne“ zu beginnen – zu dem Zeitpunkt, zu dem wir uns begegnen und anfangen Gedanken und Worte zu finden. Oder Bilder zu malen, so wie Salim das macht.
Vielen Dank an Uticha und Delio, dass sie uns mitgenommen haben. Vielen Dank für dieses „Vorne“.
Die Lesung wurde durch die Regie von Uticha und Delio auch etwas ganz Besonderes.
Wir konnten so etwas wie ein Live-Hörspiel erleben. Mit Musik, die Delio sich für uns ausgedacht und Geräuschen, die Uticha für uns gefunden hat. So waren wir alle zusammen mit Hannes, Tammi und Salim unterwegs – auf dem Spielplatz, im Bus und am Schulzaun, an Orten die wir uns vorstellen und die wir durch Delios Musik und Salims Bilder erahnen konnten. Die Stimmung war heute beinahe wie verzaubert durch Musik und Spannung, aber auch Nachdenklichkeit. Selbst die ganz kleinen Besucher (weit unter 8 Jahren) hatten große Augen.
Es war ein wirklich bewegter Vormittag zum Weltkindertag, zu den Rechten für Kinder.
Hier noch einmal das Motto des heutige Tages: Kinder willkommen!
Vielen Dank an alle für die großzügigen Spenden, die heute für die Arbeit der Flüchtlingsambulanz für Kinder und Jugendliche am UKE an die Stiftung „Children of tomorrow“ gemacht wurden.
