Die ersten Werkstätten in unserer neuen Ausstellung – Teil 2

Die neue Ausstellung „Von Fischern und ihren Frauen“ war mir noch bevor sie aufgebaut wurde sehr symphatisch. All‘ die meerigen Farben an der Wand und die neuen Themen, die sich zu dem Märchen von Philipp Otto Runge anbieten, haben über das sich immer einstellende „och schade, die Bilder hätten auch gerne noch bleiben können“-Gefühl beim Abbau der „alten“ Ausstellung „Ausgezeichnet! Der Kinder- und Jugendbuchpreis LUCHS“ schnell hinweggeholfen und die Spannung auf das Neue steigen lassen.

Kurzfristig vom Vernissage-Trubel abgelenkt stand ich dann direkt einen Tag nach der Eröffnung in der Ausstellung, um Schülern der Ganztagsgrundschule Sternschanze im Rahmen des Kultur-Abos die „Fischer und ihre Frauen“ vorzustellen. Die Vorstellung war, in ca. einer Stunde die Ausstellung und das Hamburger Kinderbuchhaus kennnen zu lernen, die Themen „Bilder“, „Buch“ und „Kultur“ anzureißen sowie Raum zum eigenen Entdecken zu geben.

Von Fischern und ihren Frauen - Der Butt

Von Fischern und ihren Frauen – Der Butt

Angefangen haben wir beim großen Butt an der Wand im Treppenhaus, den Entrée. Die Idee als die ersten Gäste die neue Ausstellung zu besuchen, schien den Schülern ganz gut zu gefallen – ein Anlass übrigens, sich darüber zu verständigen, was denn überhaupt eine Ausstellung ist, was Originale sein können und darüber nachzudenken, wie berühmt man wohl ist, wenn man sich in einer Ausstellung präsentieren kann.

 

Im Ausstellungsraum haben wir es uns dann erstmal auf Teppichinseln gemütlich gemacht, um bequem und entspannt (am Ende eines langen Schultages) dem Märchen „Vom Fischer un sin Fru“ lauschen zu können. Als Einstimmung auf das Vorlesen haben wir uns darüber runterhalten, welche Wünsche man so haben kann (viele!) und wie das so mit dem Wünschen ist. Einige Schüler würden gerne fliegen können, andere haben sich die Bestätigung für ein Leben nach dem Tod gewünscht, andere wollten gerne Superhelden sein.

"Männlein, Männlein, Timpe, Theee. ..."

„Männlein, Männlein, Timpe, Theee. …“

Vorgelesen habe ich dann schließlich aus dem Buch von Jonas Lauströer, da die Bilder von Sabine Wilharm und Katja Gehrmann zum „Fischer und seiner Frau“ direkt vor unseren Augen hingen. Die Schüler haben dabei tatkräftig und laut geholfen, indem sie die Zauberformel „Manntje, Manntje …“ gemeinsam (ziemlich) laut mit zitiert haben. Sie hatten die Formel natürlich längst an der Wand in den verschieden Sprachen entdeckt.

 

Folien von Katja Gehrmann

Folien von Katja Gehrmann

Von Fischern und ihren Frauen - angeln

Von Fischern und ihren Frauen – angeln

Die Spannung stieg mit den immer größer werdenden Wünschen der Fischersfrau. „Ist die denn verrückt!?“ riefen einige Schüler. Andere wollten wissen: „Wer ist denn nun mächtiger, der Kaiser oder der Papst?“ Ebenfalls nicht unentdeckt blieb das immer dunkler werdende Wasser. „Was da wohl noch passiert?“

Am Ende der Geschichte gab es schließlich Bedarf, noch einmal über das Wünschen zu sprechen. So einfach ist das nicht, mit dem Wünschen. „Da muss man schon aufpassen.“

Zum Ausklang blieb noch genug Raum und Zeit, sich die Bilder anzusehen, Originale und Bücher zu vergleichen, einfach mal nur zu angeln oder einen eigenen Butt zu malen, an Hörstationen zu lauschen und Filme zu schauen.

Ein schöner erster Besuch war das. Und ja, Wünsche sind nicht einfach. Aber fliegen würde ich auch gerne können!

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