Frische Fischer …

Wer bislang dachte, das alte Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ sei ein etwas verstaubtes plattdeutsches Dönchen, der konnte sich zur Vernissage im Hamburger Kinderbuchhaus am 24. Juni, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Von Fischern und ihren Frauen“ eines besseren belehren lassen.

Und diese Lehrstunde war äußerst angenehm und kurzweilig: Wunderschöne Bilder von Katja Gehrmann, Jonas Lauströer und Sabine Wilharm erstrahlen nun in meeresgrünblauem Ambiente, ergänzt und spielerisch flankiert von einem Märchenschloss, das es in sich hat und ausserdem reichlich Gelegenheit zum Fischfang.
Drei Künstler zeigen in den Ausstellungsräumen, wie aktuell nicht nur der Inhalt der alten Runge´schen Parabel ist, sondern wie sehr modern die Formensprache für die alten Weisheiten sein kann und dazu unverwechselbar eigen in der Handschrift jedes Künstlers.
Die rund 200 Gäste des Abends, herzlich willkommen geheißen von Prof. Hans-Jörg Czech und Dr. Dagmar Gausmann waren sehr begeistert von den Bildern, von der Gestaltung der Räume, und vor allem auch von einer weiteren Interpretation der Geschichte auf der Bühne des Galionsfigurensaals des Altonaer Museums. Dort spielten und imaginierten 11 Jugendliche des Ohnsorg-Theaterclubs ihre Version vom „Wir wollen Meehr! Von den Fischer un sine Fru“ auf Platt- und Hochdeutsch in sehr zeitgemäßer und anrührender Art und Weise. „Gänsehauttheater“ nannte es einer der Gäste nach der Vorstellung. Danach kam natürlich auch das Schauen, das Reden, Lachen, Trinken und Essen nicht zu kurz. Ein nettes Gedränge und angeregter Stimmengeräuschpegel ließ den Abend ausklingen. Für das Team des Hamburger Kinderbuchhauses war klar: „Mehr!“ geht gar nicht.

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