Ojemine!

Auch diesen Mittwoch hieß es im Hamburger Kinderbuchhaus wieder – KulturAbozeit.

Eine Schulklasse der Grundschule Rahewinkel kam zu Besuch, um sich gemeinsam mit Heike Roegler eine Stunde lang mit Büchern zu beschäftigen. Schon im Foyer angekommen war gleich die erste Frage der Schüler*Innen, ob sie Fotos machen dürften. Sie freuten sich wirklich auf die Zeit im Kinderbuchhaus und waren schon ganz aufgeregt, was sie gleich zu sehen und hören bekommen sollten.

Nachdem alle einen bequemen Sitzplatz auf dem Boden gefunden haben, wurden die Kinder zuerst einmal nach ihren Lieblingsbüchern gefragt. Die Freude sich über dieses Thema mitteilen zu dürfen war besonders bei den Mädchen groß. Die Antwort der Jungs lautete wie folgt: „Wir lesen nicht! Wir spielen Fußball.“ Aber als dann von den Mitarbeitern des Kinderbuchhauses auch noch Kinderbücher vorgestellt wurden und das Thema sich um Fußballtrikots und Comics drehte zeigten auch die Jungs plötzlich Interesse an Büchern.

Das Kinderbuch „Ojemine!“ von Ilona Chmielewska sollte aber als Luchspreisträger des Monats im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Heike Roegler hatte für diese Vorstellung etwas ganz besonderes für die Kinder mitgebracht – eine alte Tischdecke von ihrer Oma und ein Bügeleisen. Nun konnte man nur noch fragende Gesichter sehen. Was sollte das denn nun? Aber dann wurde das Buch vorgestellt.

Hier geht es um ein heißes Bügeleisen, eine Tischdecke von der Großmama und einer kleinen Katastrophe. Nur ein kurzer Augenblick der Unachtsamkeit und sofort ist die geliebte Tischdecke mit einem riesigen Abdruck eines Bügeleisens verziert. Doch was tun? Die Gedanken dazu kann man in dem Buch sehr gut nachvollziehen, denn jede Idee illustriert. Es ist wirklich erstaunlich, welche Figuren man aus so einem einfachen Bügeleisenfleck bilden kann – einen Unhold, eine Maus, eine Kirche, eine Blume und noch vieles mehr. Aber bei all dieses Überlegungen kam plötzlich die Mutter nach Hause und sah was passiert war und … Sie lächelte nur. „Was für ein schöner Fleck!“ sagte sie. Sie nahm das Bügeleisen in die Hand, erhitze es und machte einen zweiten Fleck auf die Tischdecke. Dann holte sie Nadel und Faden und verzierte die beiden Flecken, so dass am Ende ein schöner Fisch auf der Tischdecke zu sehen war. Seitdem ist sie eine schöne Erinnerung an alle drei.

Die Kinder waren von den Bildern sehr begeistert und hatten viel Freude dabei  im Chor zu rufen, welche Figur aus dem Bügeleisenfleck entstanden war. Das Buch regt zur Phantasie an. Es zeigt auch, dass am Ende alles anders wird, als gedacht und dass man auch über seine Fehler lachen kann, denn am Ende wird alles wieder gut.

Danach durften die Kinder sich im Kinderbuchhaus umsehen und selbst in den Büchern stöbern. Spätestens jetzt waren alle – auch die Jungs – von den Büchern begeistert und nutzen ihre Zeit intensiv. Hier kam nun wieder die Frage, ob sie denn fotografieren dürften. Denn, sie erklärten mit strahlenden Augen, dass sie doch ihr Erlebtes und Gesehenes gerne ihren Eltern zeigen würden. Zum Schluss durfte sich jeder noch eine Postkarte mit einem Abdruck der Tischdecke nehmen und sie selbst verzieren. In der Abschlussrunde wurden die Kunstwerke kurz vorgestellt und hängen jetzt am Regal rund um das Buch.

Ein spannender und gelungener Nachmittag für alle!

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