An Tagen wie diesem … Bericht vom 4. Hamburger Kinderbuchtag

Allein die Vorstellungsrunde des vierten Hamburger Kinderbuchtages könnte schon als eigener Programmpunkt stehen. Stellt jeder der siebzehn Teilnehmerinnen nicht nur seinen Namen, sondern auch sein Lieblingskinderbuch vor und liefert zeitgleich Inspiration und Gesprächsstoff  für die gespannte Gruppe.

Doch das von Kerstin Hof, Weiterbildungsleiterin des Kinderbuchhauses, für den Tag ausgewählte Programm, steckt noch voller weiterer intensiver Einblicke in die Welt der Kinderbuchkultur. Nicht zu vergessen sind die Räumlichkeiten des Kinderbuchhauses im Altonaer Museum, die die Geschäftsführerin und Programmleiterin Dr. Dagmar Gausmann-Läpple einleitend erläutert: an den Wänden und in den Vitrinen werden Zeichnungen, Plastiken und sogar Arbeitswerkzeug von ganz unterschiedlichen Illustratoren gezeigt und bieten eine wunderbare Kulisse für den Kinderbuchtag, der in seiner Form bis jetzt deutschlandweit einmalig ist.

Runde der Lieblingsbilderbücher

Runde der Lieblingsbilderbücher

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Jeder nahm ein selbstgefertigtes ‚Zauber-Leporello‘ mit nach Hause …

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‚Vom Bild ohne Wort zum Wort ohne Bild‘ – der kurzweilige Vortrag von Frank Kühne

Schritt für Schritt entdecken die Teilnehmerinnen was eigentlich alles hinter so einer scheinbar leichten Kinderbuchlektüre steckt. Somit erfährt man von Lektor Frank Kühne, dass „wir bereits im Alter von sechs Monaten anfangen Lesen zu lernen“, warum Kinder Wimmelbücher lieben oder sie so gern in den Mund stecken.

Lernt von Illustratorin Sabine Wilharm wie eine Idee vom Kopf auf das Papier kommt und ob ein Autor eigentlich einen Illustratoren sucht oder ob es genau andersrum ist.

Und wenn sich beide gefunden haben, wie entsteht  ­–  ganz handwerklich betrachtet  –  ein Buch? Angeleitet von der Obermeisterin der Hamburger Buchbinderinnung Karen Begemann fertigen die Teilnehmer ihr eigenes „Findebüchlein“ und lernen die schnelle Technik des Siebdrucks von Künstlerin Gabriela Kilian, um ein Buchcover zu drucken.

Auch der Schritt der Vermarktung, stellt einen wichtigen Punkt auf der Agenda des Kinderbuchtags da. Susanne Koppe, Chefin der Literatur- und Illustrationsagentur „auserlesen – ausgezeichnet“, berichtet von den schönen, aber auch den „nerven-aufreibenden“ Seiten ihrer Arbeit ­– stellt den Kampf um die Verträge und Lizenzen auf dem Autoren- und Illustrationsmarkt dar.

So umfangreich und unterschiedlich die Themen des Kinderbuchtages sind, sind auch die Berufsgebiete der Teilnehmerinnen. Sie arbeiten  zum Beispiel in Bücherhallen, Verlagen oder auch als Medizinerin und Therapeutin . Dass die Liebe zum Kinderbuch vereint, beweist der rege Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Vorträgen und in der Mittagspause. Und somit wird in der abschließenden Feedbackrunde nach einem langen Tag vor allem der Wunsch nach Kinder-buchtagEN geäußert. Den nehmen wir gerne an!

Fotos + Text: Marleen Oldenburg

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