Philosophieren mit den Hortkindern aus der GBS am Furtweg: „So jetzt fangen wir sofort mal an“

Sinem, Ilhaam, Ilona, Emir, Leon, Emelie, Charlotte, Patricia und Efekan sind heute nicht in die Disko gegangen, die ist zwar nebenan zu hören, aber sie sind gekommen um zu philosophieren. Auch wenn die 3.- und 4.-Klässler noch nicht so ganz wissen, was das eigentlich ist.

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Philosophie und die Weisheit – Was steckt alles drin, in der Philosophie?
Geht es da um Fragen wie der Mensch entstanden ist? Stimmt das? Geht es um Kreaturen? Und: Was sind Kreaturen?
„Grüne Schleimbeutel könnten welche sein.“
Warum?
„Das kann ich nicht wissen.“
Aber wir können darüber nachdenken und sind schon mitten drin, im Philosophieren. Die Fragen hier sind anders. Da gibt es „viel Vieles“ zu bedenken. Wir schauen uns das Wort Philosophie an und entdecken viele andere Wörter. Sophie, Sophia, los, loben, Philipp, so, 4, … (auch der Ausruf in der Überschrift ist durch das Betrachten des Wortes Philosophie entstanden). Philipp bedeutet im altgriechischen „Freund“ und Sophia „Weisheit“ … Philosophie ist also ein Freund der Weisheit.

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Aber was ist denn nun schon wieder Weisheit?
„Weisheit ist, wenn man es weiß, sehr schlau ist.“
„Man wird in der Schule und durch Arbeit schlau.“
„Nicht alle Arbeiten machen schlau.  Aber Autoren oder Lehrer z.B., die sind schlau.“ „Auch Mathe macht schlau. Da kannst du rechnen, wenn du Verkäufer werden willst, dann weißt du da Bescheid.“
Nach einiger Diskussion sind sich die Kinder einig, dass da ist ein Unterschied zwischen schlau und weise. Ilona erklärt uns das:
„Es geht so, dass man durch Mathe weise wird.“ Zur Weisheit gehört auch „weiß“, das Licht, eine helle Lampe. „Dann geht einem ein Licht auf!“

Hubär und die Weisheit

Hubär Heute ist Hubär mit uns zum Philosophieren gekommen, denn schließlich wollen wir ja auch über den „weißen und schwarzen Bären“ mit den Kindern nachdenken. Aber zunächst einmal stellen wir uns der Frage: Ist Hubär denn weise?
Eine schwere Frage: Erst hat er wohl in einem Laden herumgesessen.
„Dann habt ihr den gekauft und her gebracht.“

„Da hat er bestimmt was gelernt, auf dem Weg.“
„Er hat Erfahrungen gemacht.“
„In seinen 3 Monaten hat er was gelernt.“

Emir fragt sich aber:
„Wie kann ein Kuscheltier denn einen Job bekommen? Der kann sich doch nicht bewegen, er wurde gemacht.“
Invana überlegt dazu:
„Es gibt unseren Stoff, wir sind aus Fleisch und der Bär, der ist aus anderem Stoff gemacht. Ein Kuscheltier hat kein Gehirn!“

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Der weiße und der schwarze Bär – Gegenteile?
Und wie ist das  nun mit dem weißen und schwarzen Bären aus dem gleichnamigen Bilderbuch von von Jürg Schubiger und Eva Muggenthaler?
Die Kinder sind sich sicher: In der Geschichte gibt es zwei Bären. Der weiße Bär kommt bei Tag und Nacht. Den schwarzen Bären sieht man nur bei Licht. Irgendwie sind sie gegenteilig.
Und was ist ein Gegenteil? Zum Beispiel von „klein“? Nicht groß? Riesig?
Charlotte sagt uns, dass man einen Vergleich braucht, um dies wissen zu können. Ok. Aber was ist denn das Gegenteil von einem Bären? Bärchen? Fische? Sinem fragt uns dazu:
„Können denn Bären schwimmen?“

Jedes von den Kindern findet eigene Antworten, schreibt und zeichnet sie in ihre Hefte. Dabei hört das Nachdenken, Diskutieren und Fragen nicht auf. Kann das sein? Ist eine Ameise das Gegenteil von einem Elefanten!?

Wie macht man sich die Nacht zutraulich?
Zum Abschluss überlegen wir noch, was das Mädchen in dem Buch gemeint haben könnte, wenn sie sich die Nacht zutraulich macht. Wie geht das?
„Man muss sich vertraut machen.“
„Ich mache das Licht an.“
„Und ich gehe aus dem Zimmer raus“.
Einige Kinder sagen, sie gehen zur Mama, wenn sie sich in der Nacht fürchten, andere nehmen ein Buch oder trinken etwas.  Emelie legt sich ein Tuch über, um nicht daran zu denken. Efekan macht die Augen zu und wartet ab bis er wieder anfängt zu träumen.

Es gibt so viel, womit man sich die Nacht zutraulich machen kann. Wir fanden alle Lösungen sehr weise und freuen uns auf die nächste Runde Philosophieren mit Sinem, Ilhaam, Ilona, Emir, Leon, Emelie, Charlotte, Patricia und Efekan.

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