Wenn man Erfahrung hat, dann hat man keine Angst

Auf der Suche nach der Hortgruppe der „Wilden Finken“ treffen wir bereits die ersten Schüler auf dem Schulhof und werden gleich mit einer Umarmung begrüßt.
„Euch kennen wir doch!“

Ein schöner Anfang für unser erstes gemeinsames Philosophieren im Hort. Findet auch Bär, der heute mit dabei ist. Denn es geht ja heute um das Mädchen aus Eva Muggenthaler und Jürg Schubigers Buch „Der weiße und der schwarze Bär“.

Das Mädchen aus der Geschichte hat einen besonderen Trick gefunden, um mit ihrer Angst umzugehen. Sie macht sich die Nacht zutraulich. Mit Hilfe vom weißen oder schwarzen Bären…

Doch halt. So einfach ist das nicht. Hat man denn nun eher Angst im Hellen oder Dunklen bzw. vor dem weißen oder schwarzen Bären? Die Kinder beginnen sofort darüber nachzudenken.

„Nachts kann man nichts sehen!“ Aber „im Hellen kann man sich doll streiten“, „das macht mich wütend“ und „meine Augen sind dann gereizt“.

Von der Lampe durchleuchtet

Von der Lampe durchleuchtet

Und die weiße Lampe in der Geschichte scheint ja regelrecht in den Bären hinein zu schauen.
Nach einiger Diskussion meinen schließlich alle, eher mehr Angst vor dem weißen Bären zu haben. So trifft es sich, dass dieser in der Geschichte irgendwann fern bleibt, einfach nicht wieder kommt.

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Sich die Nacht zutraulich machen

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Der weiße und der schwarze Bär

 

 

 

 

 

 

 

 

„Im Dunklen ist man müde“, wie gut also, dass der schwarze Bär – so zu sagen unsichtbar, weil dunkel – nun bei dem Mädchen am Bett zu sitzen scheint. Celine findet: „Der schwarze Bär ist das Gegenteil vom weißen Bären!“

Genau wie Tag und Nacht oder Mut und Angst. Obwohl: „Wenn ich mutig bin, kann ich auch ängstlich sein.“ Aber: „Wenn man Erfahrung damit hat, dann weiß man Bescheid, dann hat man keine Angst.“

Wir sind ganz begeistert von so vielen tollen Gedanken. Aber eine kleine Frage haben wir noch an die Schüler: Sind Frauen und Männer gleich mutig?
Lautes Rufen: Die Mädchen nicken sehr eifrig, es gibt ja sogar Superheldinnen. Die Jungs zweifeln da eher ein bisschen. Aber wenn die Kinder nachts mal doch Angst haben, dann gehen sie gerne zur Mama.

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